Land und Leute


Island, die Insel im Nordmeer zwischen Europa und Amerika, wird "Land aus Feuer und Eis" genannt. Auf dieser Insel führen Vulkane und Gletscher einen ständigen Kampf um die Vormacht. Das Land liegt an der Nordgrenze der bewohnten Welt. Die Isländer haben das Erbe, das ihre Ahnen als Siedler mitgebracht hatten, nicht nur bewahrt, sie haben es eigenständig gestaltet und ihm unverwechselbare Formen gegeben. Island ist ein junges Land. Sein Boden wird noch immer von den Naturkräften geformt. Und die Isländer sind eine junge Nation - gestählt durch die Auseinandersetzung mit der Natur, den Werten der Vergangenheit mit Liebe zugetan, aber mit klarem Blick für die Probleme der Gegenwart.

Freunde der Natur, Wanderer und Bergsteiger werden sich der Faszination der isländischen Landschaften nicht entziehen können, wenn sie den Wegen durch die Täler und über die Berge folgen. Für Reiter und Angler ist Island eines der letzten Paradiese. Vielleicht gewinnt sogar mancher Autofahrer der Auseinandersetzung mit den Schotterstraßen des Landes einen sportlichen Reiz ab.

Die Insel kann nicht mit Kathedralen und Schlössern aufwarten. Die Kunstschätze Islands blühen mehr im Verborgenen: hier eine alte Kirchentür, dort ein kunstvoll geschnitztes Mangelholz. Es gibt keine großen Geschichtsdenkmäler von der Art der Akropolis in Athen. Die historischen Stätten Islands sind Bestandteile seiner Natur. Sie drängen sich nicht auf, aber sie erschließen sich gern dem Gast, der sie sucht.

Wer sich in Edda und Saga vertieft hat, wird die Schauplätze der Geschichte und Geschichten aufsuchen. Geologen und Geographen finden auf Schritt und Tritt "in Betrieb befindliche" Modelle aus wichtigen Epochen der Erdgeschichte. Und wer ein Gespür für politische und gesellschaftliche Entwicklungen hat, dem werden die Probleme nicht entgehen, mit denen die kaum mehr als 200000 Isländer nach dem Sprung aus einem isolierten Bauern- und Fischerstaat in die Industrie- und Handelswelt unserer Tage fertig zu werden haben.